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Das BSZG Erlangen fördert auch „Globales Lernen“

Das BSZG Erlangen fördert auch „Globales Lernen“

Am 06. Dezember 2023 bekamen die Schülerinnen und Schüler aus dem Unter- und Mittelkurs (Ausbildungsrichtung: Medizinische Technolog*innen für Laboratoriumsanalytik bzw. Medizinisch-technische Laboratoriums-assistent*innen) am BSZG Erlangen Besuch von Frau Krispina Hieronica, einer indonesischen Studentin der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, die im Rahmen einer Lehrkooperation mit dem international tätigen Netzwerk WUS (World University Service) wichtige Informationen über die Palmölproduktion in Indonesien vermitteln möchte. Diese am BSZG Erlangen und auch an vielen anderen Schulen stattgefundene Veranstaltung ist ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der von den Vereinten Nationen formulierten 17 Nachhaltigkeitszielen. Drei dieser Ziele sind mit der Veranstaltung von Frau Krispina Hieronica zur Palmölproduktion engstens verbunden:

 
  1. Nachhaltigkeitsziel
 

8. Nachhaltigkeitsziel

12. Nachhaltigkeitsziel

Keine Armut

Menschenwürdige Arbeit und 

Wirtschaftswachstum

Nachhaltiger Konsum und Produktion


In der Veranstaltung wurde deutlich, dass die Bevölkerung in Indonesien stark unter der zunehmenden sozialen Ungleichheit leidet. 50% des indonesischen Vermögens liegt bei den Reichsten, das sind 20% der Bevölkerung. Die Palmöl-produktion beschert dem Land großen Reichtum - jedoch vorwiegend den Unternehmern. Die Bauern, die die Früchte der Ölpalme ernten, leben unter prekären Bedingungen, können ihre Familien kaum ernähren und ihre Felder nicht so bewirtschaften, dass sie mit den großen Plantagen mithalten können. Kinderarbeit ist keine Seltenheit.

Das (leider) derzeit bekannteste Siegel zu fairer und nachhaltiger Palmölproduktion sind die RSPO-Kriterien, die von der WWF 2004 ins Leben gerufen wurden, um gute Palmölproduktion erkennbar zu machen. Allerdings steht die RSPO-Organisation aus verschiedenen Gründen in der Kritik, da ihre Ziele vermutlich nur wenigen Bauern bekannt sind oder die Umsetzbarkeit zweifelhaft ist, da die Bauern zu schlecht bezahlt werden, um jene Standards einhalten zu können.

Palmöl ist in sehr vielen Produkten enthalten, wie z.B. in Nutella, Biodiesel und Kosmetikprodukten. Der Bedarf wird global weiter steigen und die soziale Ungleichheit im Produktionsland weiter zunehmen.
Man kann nur empfehlen, falls noch nicht geschehen, sich über die Auswirkungen der Palmölproduktion zu informieren und vielleicht selbst aktiv zu werden, wie z.B. Spenden an gemeinnützige Organisationen vornehmen, Haltungen von Parteien in Deutschland zu diesem Thema recherchieren oder mit Freunden gemeinsam eine Doku über Palmölproduktion ansehen.

Die Veranstaltung ließ uns nachdenklich zurück und wir bedanken uns sehr bei Frau Krispina Hieronica für die Einblicke aus ihrem Heimatland.

 

A. Kulke, Umwelt AG in Verbindung mit der Schulleitung